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ie die Griechen und Römer huldigten auch die Kelten einer Vielzahl von Göttern. Einige davon wurden als Dreiheit verehrt oder als drei Aspekte eines einzigen Gottes, manchmal dreigesichtig dargestellt. Ihre Namen variieren regional, dennoch sind bestimmte Grundmotive auszumachen.
Wichtige Gottheiten waren zum Beispiel Cernunnos, der Gehörnte, Herr der Tiere, Epona, gallische Pferdegöttin mit Fruchtbarkeitsbedeutung und "Der Grüne Mann", ein Symbol für den männlichen Aspekt der nährenden Natur, dem wir vielfach in der Welt wiederbegegnen, z.B. im ägyptischen Gott Osiris, immer (wie auch Cernunnos) als Beschützer, Liebhaber und Sohn der großen Göttin. Ein anderer seiner Aspekte ist der exstatische Rausch von Sinnlichkeit und Gefühl, vergleichbar dem Dionysos
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ie Natur war ihnen heilig. Ihre Tempel lagen häufig fern der menschlichen Behausung in der Nähe der Mächte der Natur, auf Hügelkuppen oder in Grotten. Die klassischen Schriftsteller erwähnen heilige Haine, heilige Seen, Tümpel oder Quellen. Man nimmt heute an, daß die Druiden tief im Wald Rituale vollzogen, denn im religiösen Leben der Kelten spielten Bäume eine große Rolle. Das Wort "Druide" hängt mit dem keltischen Wort für Eiche zusammen und Pinius erzählt, von Eichen seien Mistelzweige gepflückt worden.
Die Druiden (die es allerdings nur in Gallien und Britannien gab) waren nicht nur Priester, sondern auch Gelehrte und Richter und genossen hohes Ansehen in der Gesellschaft. Sie waren (laut Caesar) eine hochorganisierte, stammes- übergreifende Bruderschaft, die sich einmal im Jahr in Gallien zur Beratung und zur Wahl eines obersten Druiden versammelten. Ihre Ausbildung konnte bis zu 20 Jahre dauern, da sie eine Unzahl von magischen Formeln, Gesetzen und Überlieferungen auswendig lernen mußten.
Phantasievolle Darstellung eines Druiden
von William Stukeley (1740)
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ie klassischen Schriftsteller machen großes Aufhebens von den rituellen und grausamen keltischen Menschenopfern in düsteren Waldhainen und belegen damit die Barbarei ihrer Feinde, ohne freilich zu erwähnen, daß auch in Rom noch im Jahre 114 v.Chr. zwei Griechen und zwei Gallier den Göttern geopfert worden waren. Zweifellos gab es bei den Kelten auch Menschenopfer, wie die archäologischen Funde belegen, aber hauptsächlich opferte man Tiere, oft auch kostbare Waffen, die zum Beispiel in heiligen Gewässern versenkt wurden.
Eine Vorstellung von Himmel und Hölle als Belohnung oder Bestrafung für ihr Erdenleben kannten die Kelten offenbar nicht, sondern hielten die Wiedergeburt mit immer neuen irdischen Leben für ein Naturgesetz, was erklärt, weshalb ihre Krieger keine Angst vor dem Tode hatten. Die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Götter und Toten war verschwommen und konnte sich zum großen Samhainfest (Sommerende/ Winterbeginn am 1. November) auch schon völlig auflösen.
Ich danke herzlich für die Grafiken - thanks for the Grafiks
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(Last modification: 14.2.99)
Sorry- but this is the only way to avoid popping up windows! ;-))