W ürde man lieber als passiv erduldendes Opfer des Geschehens im Bombenhagel im Bunker sitzen, von anrückenden feindlichen Truppen vergewaltigt werden, mit bloßen Händen Trümmerfelder aufräumen, hungern, frieren, "organisieren" und stehlen, um alleine als Kriegerwitwe sich und die Kinder im verwüsteten Land durchzubringen? Oder würde man lieber, wenn Krieg denn unvermeidbar wird, aktiv mit der Waffe in der Hand für sich selbst und sein Land kämpfen und kämpfend fallen? S owohl Männern wie Frauen überläßt die Gesellschaft in der Regel auch heute noch diese Entscheidung nicht. Ihr Geschlecht bestimmt sie zu Kämpfern oder Opfern, ob sie wollen oder nicht.
Ich wurde 1947 in Deutschland geboren. Das Land war verwüstet und Ruinen ein alltäglicher Anblick meiner Kindheit.
D ie Frauen, welche als "Trümmerfrauen" in die Geschichte eingehen sollten, hatten begonnen, die Reste der zerbombtem Gebäude zu beseitigen. Mit Hämmern wurden brauchbare Ziegel gesäubert, um neue Häuser daraus bauen zu können. Viele Männer waren noch in Kriegsgefangenschaft und kehrten - wenn überhaupt - erst Jahre später nach hause zurück.
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