Gesichter des Göttlichen

Gottesbilder 'zum Anfassen'

D as Göttliche an sich ist so groß und so anders als der Mensch, daß alle Versuche, es zu beweisen oder zu widerlegen, es umschreiben, erfahren und erfassen zu wollen, unzulänglich erscheinen müssen. Der Mensch hat aber ein tiefes Bedürfnis danach, mit diesem Göttlichen in Verbindung treten zu können, es anzubeten, es zu befragen, es um Schutz und Beistand zu bitten, ihm Opfer darzubringen um es gnädig zu stimmen, seiner Allgegenwart gewiß zu sein und sich in seinem Schutz sicher aufgehoben zu fühlen. Daher hat er sich seit uralter Zeit Götter und Göttinnen geschaffen nach seinem Bilde - und wurde nicht, wie es in der Bibel steht, selbst nach dem Bilde Gottes erschaffen. Er hängte dem Unfaßbaren und Unbeschreiblichen 'Sichtbarkeitsmäntel' um. Ein solcher 'Sichtbarkeitsmantel' ist etwa das Gegenteil einer 'Tarnkappe' und macht Dinge sichtbar und greifbar, die prinzipiell nicht fasslich sind.

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B etrachtet man alle Religionen dieser Welt sachlich und vergleichend, so stellt man fest, daß die wesentlichsten Unterschiede wohl darin bestehen, ob das Göttliche als ein einziges, übermächtiges transzendentes Wesen rein geistiger Natur oder mehr menschenähnlich 'fassbar' gedacht wird, ob es nur einen einzigen Gott gibt (Monotheismus) oder deren mehrere (Polytheismus) und ob die Macht überwiegend in den Händen eines patriarchalischen Vatergottes oder einer matriarchalischen Muttergöttin liegt. Am Marienkult und an der Heiligen- Verehrung innerhalb der katholischen Kirche sieht man, daß das Bedürfnis der Menschen, mehrere Götter 'zum Anfassen' und mit einzelnen Zuständigkeits- Bereichen zu haben, offenbar groß und insbesondere die Sehnsucht von Frauen, nicht nur einen Gott sondern auch eine Göttin anbeten zu können, unausrottbar ist. So manches alte Mütterchen, das in der Dorfkapelle vor der Madonna kniet, hält in Wahrheit Zwiesprache mit der großen Göttin die hier ebenfalls dreifaltig auftritt: Jungfrau und Mutter in einem und als 'Mater Dolorosa' mit dem toten Sohn in den Armen, dem geopferten Gott!

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A uf einer Seite der Schweizer 'Evangelischen Informationsstelle: Kirchen- Sekten- Religionen' über "Die Faszination des neuen Heidentums" findet sich ein bemerkenswertet Satz: "Heide kann ich gleichzeitig auf verschiedene Weise sein. Die Götter der Germanen zürnen nicht, wenn ich gleichzeitig die keltischen Gottheiten anrufe oder dem gehörnten Gott und der göttlichen Urmutter der Hexen diene. Christen sind manchmal exklusiv. Heiden sind grosszügig. Rufe dem Gott, wo immer du ihm begegnest." Diese "Exclusivität" der Christen hat im Laufe der Jahrhunderte Ströme von Blut fließen lassen: Die Inquisition, die Hexenverfolgung und der dreißigjährige Krieg haben Hunderttausenden einen qualvollen Tod bereitet und selbst wegen solch anscheinend unwesentlicher Details wie der Frage, ob Brot und Wein des Abendmahles Christi Leib und Blut ist oder nur bedeuten soll, hat man sich gegenseitig umgebracht. Heiden sollten daraus lernen und nun nicht ihrerseits die Christen ausgrenzen, sondern diese Toleranz als einen der wichtigsten Vorzüge ihrer Religion erkennen. In Frieden zusammenleben können wir nur, wenn wir jeden auf seine Weise sprechen lassen zu seinen Bildern des Göttlichen und uns vor Augen halten, was schon den Druiden klar war, die Joseph von Arimathaea nicht lange nach der Kreuzigung anno Domini 37 Zuflucht auf Avalon (heute Glastonbury) gewährten:

Small Bullet Alle Götter sind ein Gott und alle Göttinnen sind eine Göttin! Small Bullet

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Neuheidentum - Naturreligionen

Small Bullet Einleitung und Übersicht
Small Bullet Die Natur ist heilig
Small Bullet Zurück zu den Wurzeln
Small Bullet Der Tanz der wilden Seele
Small Bullet Gesichter des Göttlichen
Small Bullet Muttergöttin und Vatergott
Small Bullet Tod und Wiedergeburt
Small Bullet Licht und Dunkelheit

Aspekte eines alten Glaubens für ein neues Zeitalter


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